Viele Unternehmen sind durch Corona, hohe Energiepreise und die Inflation unter finanziellen Druck geraten. Auch Geschäftsmodelle, die vorher stabil waren, funktionierten nicht mehr oder zeigten plötzlich ihre Schwachstellen, was häufig zu realen existenziellen Notlagen bei den Betroffenen führt.
In dieser Situation wünschen sich Unternehmer*innen Unterstützung. Sie brauchen einen Überblick über ihre Situation und müssen wieder Mut fassen, um erneut handlungsfähig zu werden. Häufig sind sie jedoch auf sich allein gestellt und können nicht ihr volles Potenzial entfalten – letztlich auch zulasten der Wirtschaft als Ganzes.
Als digital organisierte Antwort auf diese Ausgangslage entstand 2021/22 InStart. Dabei handelt es sich um ein kostenloses Beratungs- und Begleitungsprogramm für Hamburger Soloselbstständige und Kleinunternehmer*innen, die schneller aus der Krise kommen wollen. Gefördert wird die Plattform von der Hamburger Sozialbehörde und der Europäischen Union im Rahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF). Gemeinsam helfen wir den ratsuchenden Unternehmer*innen dabei, ihre Situation zu analysieren und daraus Mut zu fassen, neue und erfolgreichere Wege zu gehen.
Das digitale Curriculum von InStart deckt dabei folgende Themen ab: Insolvenzverfahren, betriebswirtschaftliche Grundlagen zu Finanzen, Angebotsdefinition und Vertrieb. Ganz wichtig ist uns dabei der Aufbau einer einfachen Liquiditätsplanung.
Der Begleitprozess besteht aus drei Phasen, die aufeinander aufbauen, aber auch einzeln bestehen können. Zunächst findet im Erstgespräch eine Bestandsaufnahme mit unseren qualifizierten Berater*innen statt. Daran anschließend erfolgt die Einordnung der Situation sowie die Grundsatzentscheidung, wie damit umgegangen wird. Auf Basis der Entscheidung unterstützen wir die Teilnehmenden bei der Erstellung und Umsetzung ihres Zukunftsplans – durch eine Mischung aus Gruppenworkshops und digitalen Tools in automatisierten Prozessen.
Dieses Video gibt einen Einblick in den Aufbau der digitalen Plattform aus Anwenderperspektive.
30.000…
…, das ist die Anzahl an Personen, die Mitte 2024 monatlich auf der Website von InStart Informationen suchten. Durchschnittlich verbrachten sie fast 2,5 Minuten dort. In über 50 Prozent der Fälle ist dies der erste Berührungspunkt zum Beratungsgespräch. Die andere Hälfte kommt über Verweise von Kooperationspartnern zu InStart – z.B. von der Verbraucherzentrale, von Schuldnerberatungen, aber auch von den Kammern in Hamburg. InStart ist also trotz seiner jungen Existenz bereits stark in die regionale Akteurslandschaft integriert. Bereits 240 Personen haben das komplette Programm durchlaufen (Stand August 2024).
Zum Ende der ersten Förderphase war das Projekt so aufgesetzt, dass wir mit weniger Kostenaufwand die gleiche Leistung gewährleisten können. Daher treten wir nun dafür an, auch jenseits von Hamburg Menschen mit unserer Plattform aus der Krise zu helfen. Ein leistungsstarkes technisches System, das sehr modular betrieben werden kann, sollte eine attraktive und kostengünstige Option für alle Akteure darstellen, die in ihrer Region oder bundesweit vor der Herausforderung stehen, dass die Insolvenzen insbesondere auch bei Soloselbstständigen und Kleinstunternehmen ansteigen und neue Lösungen erfordern. Sprechen Sie uns jederzeit an!