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Digitale Gewerbeanmeldung: Berlin startet als erstes Bundesland den Vollservice

Der nächste Schritt in Richtung 24h-Gründung. Die Gründerplattform-App ermöglicht erstmals komplett digitale Gewerbeanmeldung – inklusive Versand und Zahlung

Deutschland gilt als Land der Formulare. Wer ein Unternehmen startet, kämpft bisher mit langen Steuererfassungsbögen und mehrfacher Dateneingabe. Die Gründerplattform-App der KfW und BusinessPilot – konzeptionell und inhaltlich von Everest begleitet – bietet schon heute überall in Deutschland eine digitale Unterstützung für die steuerliche Erstanmeldung und integriert eine vorausgefüllte Gewerbeanmeldung. Neu und wegweisend ist jedoch: In Berlin können Gründer*innen seit Oktober 2025 den gesamten Gewerbeanmelde-Prozess erstmals komplett digital abwickeln, inklusive Versand der Gewerbeanmeldung und Online-Zahlung der Gebühr.

Pilot Berlin: Ein wichtiger Schritt in Richtung 24h-Gründung

Bislang müssen Gründer*innen die von der App vorausgefüllte Gewerbeanmeldung noch ausdrucken und ans zuständige Amt schicken. Berlin ist nun das erste Bundesland, in dem dieser Schritt entfällt. Ab sofort lassen sich steuerliche Erfassung, digitale Gewerbeanmeldung, Datentransfer an die Behörden und die Bezahlung der Anmeldegebühr nahtlos in der Gründerplattform-App erledigen.

Effekt: kein Papier, kein doppelter Versand, kein doppeltes Ausfüllen von Dokumenten, kein Gang zum Amt.

Bundesweites Angebot: Bürokratieabbau – zwei Formulare werden eins

Statt wie bisher zwei fast identische Formulare auszufüllen, einmal für die steuerliche Erfassung, einmal für die Gewerbeanmeldung, führen wir beide Prozesse in einem interaktiven Fragebogen für Gründer*innen in ganz Deutschland zusammen. Die Daten werden anschließend direkt an Finanzamt über ELSTER-Schnittstelle und Gewerbeamt (in Berlin digital, sonst per PDF) übermittelt. Den Gründenden werden nur die Teile aus den Formularen angezeigt, die für ihren spezifischen Gründungsfall notwendig sind. Das heißt konkret: Personen mit der Kleinunternehmerregelung sehen die Felder für die Umsatzsteuerschätzung erst gar nicht. 

Verständlich statt Fachchinesisch

Das klassische Elster-Formular ist für viele Selbstständige leider abschreckend. Es gibt 1-stündige Videos auf YouTube, wo Expert*innen durch den Prozess führen und versuchen, ihn verständlich zu machen. Uns treibt an, ein Angebot zu schaffen, dass ohne stundenlange Erklärungsvideos funktioniert - und dass die Menschen motiviert. 

Gemeinsam mit einem Steuerberater haben wir deswegen die wirklich relevanten Felder identifiziert. Nur Pflichtangaben, bei denen Elster sonst Fehlermeldungen erzeugen würde, sind notwendig. Fachbegriffe werden erklärt und mit Beispielen veranschaulicht.

„Wow, ich bin jetzt schon fertig.“ – so reagieren Gründer*innen regelmäßig in unseren Sprechstunden.

Multilingual und inklusiv

Die Anmeldung wird bald in zehn Sprachen verfügbar sein. Das ist besonders wichtig für migrantische Gründer*innen, die oft vor zusätzlichen Sprach- und Verständnishürden stehen. So wird der Zugang zu selbstständiger Erwerbstätigkeit breiter und fairer – und wir können mehr Menschen empowern. 

Everest: Konzept, Inhalt und starke Netzwerke

Everest brachte vor allem konzeptionelle und inhaltliche Expertise in das Projekt ein. Besonders prägend war unsere Arbeit an StartDeins, dem Teil der App, der aus unserer Machbarkeitsstudie zum Autoentrepreneur-Modell in Frankreich hervorgegangen ist. Hier entwickelten wir die präzise Nutzer*innenführung und die klaren Texte, die den gesamten Prozess verständlich und zugänglich machen. StartDeins hebt sich vom regulären App-Ablauf dadurch ab, dass es viele Entscheidungen für kleinere Gründungsvorhaben bereits vorstrukturiert und den Nutzer*innen so spürbar abnimmt. Dabei handelt es sich um die Kombination aus einem Einzelunternehmen (inkl. Hilfestellung bei der Einschätzung Freiberuf/Gewerblich) und einer Solo-Gründung mit Kleinunternehmerregelung. 

Darüber hinaus waren wir eng in die Abstimmung mit den zuständigen Behörden eingebunden und übernahmen die Projektorganisation sowie die Koordination der Partner. Mit unserem tiefen Fachwissen zur Gründung und einem starken Netzwerk aus Expert*innen stellten wir sicher, dass die App fachlich überzeugt und den Bedürfnissen der Gründer*innen gerecht wird. Daran arbeiten wir stetig weiter, ganz im Sinne der agilen Arbeitsweise. 

Update: Nächste Schritte

Der Berliner Pilot ist nur der Anfang. Schon jetzt zeigen viele weitere Gemeinden Interesse und wir sprechen mit mehreren Städten über den nächsten Rollout. Unser Ziel: ein medienbruchfreier Gründungsprozess, der Gründer*innen bundesweit den größten Mehrwert bietet und ihr unternehmerisches Leben wirklich vereinfacht. Damit wir wirklich irgendwann in die Richtung der 24h-Gründung kommen. Im Rahmen dessen sind wir natürlich zusätzlich im Austausch mit weiteren Akteuren – wie Krankenversicherungen, Notaren, Banken, IHKs/HWKs usw. Denn nur, wenn der gesamte Gründungsprozess mitgedacht wird und die wirklichen Schwierigkeiten der Gründer*innen antizipiert und in die technische Lösung miteingebracht werden, ist die 24h-Gründung wirklich realisierbar. 


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Presse-Echo, 06.10.2025:
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bhp