Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) und Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung (BWFG)

Wissensbasierte Unternehmensgründungen, also Gründungen, wie sie typischerweise im Hochschulumfeld entstehen, stellen besondere Anforderungen: Längere Entwicklungsphasen, der Bedarf nach spezialisierter Infrastruktur (z.B. Labore) und intensiver Unterstützungbedarf  in betriebswirtschaftlichen Fragen sowie bei der Fördermittelakquise sind hier der Regelfall. Gleichzeitig sind Herausforderungen wie Patentrecht, Kommerzialisierung wissenschaftlicher Erkenntnisse und der Aufbau von Netzwerken zu bewältigen. Vor der Einführung von Beyourpilot fehlte in Hamburg ein entsprechendes Unterstützungsangebot für diese Zielgruppe. Dabei haben wissensbasierte Gründungen das Potenzial, Branchen zu transformieren und die regionale Wirtschaft nachhaltig zu prägen. 

Im Auftrag der Hamburger Behörden analysierte EVEREST (damals evers&jung) die spezifischen Bedürfnisse von wissensbasierten Gründungen. Mithilfe von Interviews mit Gründer*innen und Werkstattgesprächen mit Stakeholdern wurde ein Fachkonzept für eine digitale Plattform entwickelt. Der Ansatz orientierte sich an den Nutzerbedürfnissen (Netzökonomie) und setzte auf flexible Einbindungsmöglichkeiten in andere Web-Angebote (APIs). 

Die skizzierte Plattform umfasste Beratung, Förderung und Netzwerkaufbau durch folgende Elemente: 

• Gründerpass: Ein digitales Tool unterstützt durch strukturierte Fragestellungen und Terminologie institutionenübergreifend die Erstberatung (Standardisierung). 

• Marktplatz für Expert*innen: Schnelles Expertenfeedback und Verknüpfung mit relevanten Berater*innen, beispielsweise zu Patentrecht und Online-Marketing. 

• Finanzierungskonfigurator: Hilfestellung bei der Auswahl passender Förderprogramme und Finanzierungsformen. 

• Ressourcenfinder: Systematischer Überblick über die in Hamburg existierenden Ressourcen zur Förderung wissensorientierter Gründung und Unterstützung bei der Nutzung ebendieser Ressourcen.  

Im September 2017 stellte der Hamburger Wirtschaftssenator das Konzept auf einer Landespressekonferenz vor. Die Umsetzung von Beyourpilot begann unter der Koordination der Hamburg Innovation GmbH (HI) und mit Unterstützung von Universität Hamburg, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Technischer Universität Hamburg und Deutschem Elektronen-Synchrotron (DESY). Nach der Vergabe der Programmierung startete die Plattform Anfang 2018. Im Juli 2023 wurde Beyourpilot in Startup Port umbenannt.